Ein Junge namens Montag IV

Enttäuscht schien Doktor Werner irgendwie schon, als Montag ihm offenbarte, dass er heute weiterreisen würde. Er ließ es sich nicht anmerken und fuchtelte an der Pfanne herum die mit Spiegeleiern versehen auf dem Feuer lag. Aber Montag hatte es sofort erkannt als Doktor Werner länger nicht an der Pfeife zog, die in seiner Schnauze steckte.  Er blickte ins Feuer. Wahrscheinlich hatte er das Gefühl einen nur durchschnittlichen Job gemacht zu haben und Montag wusste insgeheim auch, dass es so war. Aber böse konnte er ihm irgendwie nicht sein. Vielleicht war er einfach genauso enttäuscht über alles. Mit einem geschickten Griff beförderte Doktor Werner die Spiegeleier auf zwei großen Tellern und hielt wortlos Montag einen hin. Er griff hin mit einem leisen „Danke“ und fing an das Gemisch aus Eiern, Brot und Speck zu essen. Es schmeckte erstaunlich gut. Schließlich rang sich Doktor Werner durch doch etwas zu sagen: „Du willst immer noch nach dem Mädchen suchen?“. Montag nickte. „Ja, das verstehe ich. Wenn ich dir einen Tipp geben darf..“ er schaute vielsagend um sich „dann geh links den kleinen Trampelpfad entlang. Dort kommst du nach Heimathausen. Ist nur ein kleines Dörfchen. Aber vielleicht wirst du ja dort nach dem Mädchen fündig.“ Montags Augen hellten sich etwas auf und er nickte freudig. In ihm zappelte es bereits wie der Vogelschwarm, der sich über ihren Köpfchen Richtung Süden bewegte. Aber er wollte auch nicht unhöflich sein und sofort aufbrechen. Nach dem gemeinsamen Frühstück kramte er eine Sachen zusammen, schwang seinen Schal um den Hals und stellte sich vor Doktor Werner auf. In guter Manier hielt er seine Hand hin und schüttelte Doktor Werners Pfote. „Vielen Dank Doktor Werner. Es war mir ein Vergnügen. Ich hoffe wir sehen uns bald mal wieder!“. Doktor Werner lächelte durch die Pfeife. „Gerne mein großer Freund. Mein Baum ist dir stets willkommen!“ Montag stapfte los in Richtung des Pfades als ihn die Stimme von Doktor Werner umdrehen ließ: „Mein großer Freund. Eine Frage habe ich noch: Wie heißt das Mädchen, dass du suchst?“ „Ihr Name ist Sonntag“ lächelte er, drehte sich um und ging in die aufgehende Sonne. [Fortsetzung folgt]